Familienfreundlichkeit in Unternehmen

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: eine Chance für alle Beteiligten

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind ein Thema, das in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat und inzwischen eine sehr große Rolle spielt. In Zeiten des demografischen Wandels konkurrieren die Unternehmen zunehmend um Fachkräfte und wollen stärker als früher für Beschäftigte mit Familie attraktiv sein. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Dies gilt auch für Unternehmen in Oldenburg. Unterstützung bekommen sie dabei unter anderem von der Stadt Oldenburg.

Oldenburg arbeitet aktiv an Verbesserungen

Im Jahr 2009 rief das Amt für Wirtschaftsförderung den Arbeitskreis „Familienfreundlichkeit in Unternehmen“ ins Leben. Unter seiner Leitung arbeiten 19 Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Oldenburger Unternehmen und Institutionen (Stand: August 2023) gemeinsam daran, auf der Grundlage eigener Erfahrungen beratend tätig zu werden und andere Betriebe für das Thema zu gewinnen.

Arbeitszeitgestaltung

Das Spektrum reicht inzwischen weit über Kinderbetreuungsangebote und Teilzeitarbeitsplätze hinaus. Bei der Arbeitszeit sind den Möglichkeiten der Flexibilisierung kaum Grenzen gesetzt. Da ist zum Beispiel das Modell der Vertrauensarbeitszeit: Die Beschäftigten sind selbst für die Erfassung der Arbeitszeit verantwortlich, entscheidend ist die fristgerechte Erledigung. Oder das Arbeitszeitkonto: Die Mitarbeitenden sammeln Arbeitsstunden an, die sie dann bei Bedarf in eine bezahlte Freistellung, etwa für Betreuungsaufgaben, umsetzen können. Manche Unternehmen bieten die Möglichkeit des Sabbatjahres an: Durch Mehrarbeit oder Lohnverzicht erwirtschaften sich Beschäftigte eine bezahlte Auszeit von meistens einem Jahr.

Arbeitsorganisation

Ähnlich vielfältig sind die Möglichkeiten bei der Arbeitsorganisation. Zu nennen sind etwa das Home-Office, die Einrichtung eines Büros zu Hause und das Job-Sharing. Hier teilen sich zwei Mitarbeitende einen Arbeitsplatz und können dann oftmals intern ihre jeweiligen Arbeitszeiten festlegen. Schließlich gibt es das weite Feld der Zusatzleistungen für Familien: Es reicht vom gemeinsamen Mittagessen mit der Familie in der Kantine über Zuschüsse bei der Geburt eines Kindes und Ferienwohnungsangebote für Beschäftigte mit Kindern bis zur betriebseigenen Kindertagesstätte und dem Hausaufgabenraum im Betrieb.

Auch kleine und mittlere Unternehmen ziehen mit

Es sind nicht nur große Unternehmen, die mit attraktiven Arbeitsbedingungen punkten. Auch kleine und mittlere Betriebe bieten oftmals familienfreundliche Arbeitsplätze an. Hier sind es oft nicht so sehr aufwendige infrastrukturelle Maßnahmen, sondern eher eine stärkere Berücksichtigung der individuellen Situation der Mitarbeitenden und eine größere Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung. Der OLLY, mit dem die Stadt Oldenburg von 2007 bis 2018 besonders familienfreundliche Unternehmen auszeichnete, wurde bei den bisherigen Preisverleihungen dreimal an ein kleines oder mittelgroßes Unternehmen verliehen, einmal sogar an einen Kleinbetrieb mit nur vier Beschäftigten. Auch wenn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer noch schwierig ist, zeigen diese Beispiele doch, dass immer mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die innerbetrieblichen Strukturen an die sich verändernden Familien- und Rollenbilder anpassen.

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